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Thot

• Schutzherr der Schreiber; Bote und Schreiber der Götter; Gott des Wissens; Gott der Schriftkunst und der Wissenschaften; Gott des Mondes.
• Erscheinungsformen als Tier: Pavian und Ibis.
• Hauptkultort: Hermopolis (Zentralägypten).
• Thot, der von den Griechen mit Hermes gleichgesetzt wurde, wurde in der alexandrinischen Theologie als Hermes Trismegistos verehrt.

Ursprünglich war Thot ein Mondgott und während des Alten Reiches war er schon eine bedeutende Gottheit. Häufig erwähnten ihn die Pyramidentexte. Thot, der über sein Gestirn, den uralten Zeitteiler (Mond), zum Gott des Maßes, der Zeiteinteilung und bald aller Wissenschaft überhaupt wurde; und dies schließt auch die Gesetze und alle heiligen Bücher mit ein, denn er hat (angeblich) die Schrift erfunden. Thot ist mit Re als dessen Herz der schöpferische Anteil der Universalgottheit, aus der über Re alle geistige Leistung entspringt.
Beim Totengericht notiert er als Protokollführer gewissenhaft plus und minus. Dargestellt wird Thot als Ibis oder Pavian – beides sind seine heiligen Tiere – oder in männlicher Menschengestalt mit Ibiskopf und Schreibbinse.

Der genaue Ursprung des Thot ist nicht bekannt, er ist jedoch schon seit frühster Zeit als Gott von Hermopolis belegt. Und dort galt er auch als Gefährte der Seschat, die Göttin der Schreibkunst.

Vielseitige und wichtige Aufgaben des Thot:
Thot war der Schreiber der "Neunheit", der die göttlichen Worte aufzeichnete; er war für alle Arten von Berichten und Niederschriften verantwortlich; er dokumentierte den Lauf der Zeit als »Herr der Zeit« und »Berechner der Jahre«; er wies Königen lange Herrschaften zu; schriftliche Verträge jeder Art fielen unter seine Obhut; überhaupt war er der Patron aller Wissensgebiete; er gebot auch über Zauber und Geheimnisse was ihn sehr mächtig machte; er stand in der Unterwelt vor der Waage, die das Herz des Verstorbenen abwiegte und schrieb das Urteil nieder. Die Rolle als Schriftführer beim Totengericht hat ihm einen sehr guten Ruf verschafft, denn somit war er ohne Makel, sauber, rechtschaffen und wahrhaftig.

Und so kam Thot zu seiner Rolle als Gott des Mondes
Eine Legende berichtet davon, die sich in einer Zeit zuträgt als der große Sonnengott Re den ewigen Revolten und Streitereien der Menschen müde geworden ist und demzufolge beschloß in den Himmel zurückzukehren. Diese geplante Rückkehr in den Himmel hat die Struktur der Zeit durcheinander geworfen, denn von da an wird die Sonne die Erde nur noch am Tag erhellen und am Abend untergehen, um die Unterwelt zu durchreisen (siehe dazu auch Rubrik Totenkult, Sonnenlauf) um am nächsten Morgen wieder zu erscheinen. Somit ersetzt Thot, der Mond, die Sonne während ihrer Abwesenheit. Diese Aufgabe wurde Thot von Re zugewiesen: »Du wirst meinen Platz einnehmen als mein Substitut. Man wird dich Thot nennen, den Stellvertreter des Re«.
Durch eben diese lunare Funktion wurde Thot zum Herrn der Sterne und der Zeit sowie zum Erfinder des Kalenders, denn durch Thot entstehen die Tage, die Monate, die Jahreszeiten und die Jahre.