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Seth

Seth. Quelle: Anja Semling

Ambivalente Gottheit: Zerstörung und Chaos, aber auch Verteidiger des Sonnengottes Re (in der Unterwelt)


Hieroglyphen

Hieroglyphen für den Namen: Seth


Ikonographie

Ikonographie und Verkörperung

  • Sohn des Geb und der Nut; Bruder von Osiris, Isis und Nephthys. Sowie Onkel von Horus dem Jungen.
  • Prädynastischer Reichsgott im Süden Ägyptens – nach der Legende.
  • Mitglied der "Neunheit" von Heliopolis.
  • Seths Domäne ist die Wüste.

Seth ist seit frühsten Zeiten belegt und scheint anfangs ein Wüstengott gewesen zu sein, der Chaos und Zerstörung symbolisierte. Es gibt Darstellungen von Seth auf einem Keulenkopf, die aus der Zeit des Herrschers Skorpion (frühdynastische Epoche, 0. Dynastie) stammen. Sein Name ist auch in den »Pyramidentexten« zu finden. Seth überdauerte bis in die späte dynastische Zeit und während diesem Zeitraum wurde er zur ambivalenten Gottheit schlechthin. Er hat während diesem langen Zeitraum je nach Dynastie die unterschiedlichsten Funktionen inne. Man kann sagen, Seth war eine zweischneidige Persönlichkeit aufgrund seiner Ambivalenz. In der Osiris-Legende erscheint Seth als das Böse – der Mörder seines eigenen Bruders; in der Unterwelt ist er der Vertreidiger des Sonnengottes Re – gegen die Mächte der Apophis-Schlange; in der Ramessidenzeit spielte er eine so wichtige Rolle, dass sein Name in den Königstitel integriert wurde, z.B. Sethos, in dieser Zeit war Seth ein Schutzgott.

Und Seth war es, der gegen Horus im langen Kampfe (angeblich 80 Jahre) antrat, weil Horus seinen Vater Osiris rächte (siehe dazu auch Rubrik Geschichte, prädynastische Zeit). Nach der Legende, Mythologie von Memphis, erbte der König Unterägypten von Horus und Oberägypten von Seth. Von diesen Beiden wird dem König also die Königsmacht übertragen, doch mit der Einführung des Osiris-Mythos wird Horus zum alleinigen König über das ganze Land und somit der legitime Erbe. Seths Aufgaben nach dem verlorenen Kampf waren dann weniger ehrenwert.

Als schließlich beide Reiche vereinigt waren, kombinierte man die beiden Kronen zur Doppelkrone, Geier (Nechbet) und Kobra (Wadjet) Seite an Seite. Bis zum endgültigen Zusammenbruch der Macht Ägyptens fand die Reichseinigung auf unzähligen Königsdenkmälern Ausdruck: Man erblickt auf ihnen Darstellungen der beiden Reichsgötter Seth und Horus, die in eindrucksvoller Pose Oberägyptens Lotospflanze mit der Papyruspflanze des Deltagebiets verknüpfen.

Abb. links: Statue des Seth. Kairo, Ägyptisches Museum
(Foto: Stefan Eggers)


Seth symbolisierte die Gewalt, den Zorn, die Wut, die Unruhe, die Verwirrung, den Sturm, das Gewitter, das Chaos, die Eindringlinge sowie die feindlichen Einflüsse überhaupt. Man kann auch sagen Seth widersetzte sich der Harmonie der Maat.

Dargestellt wurde Seth ursprünglich als Tier mit Schakalähnlichem Kopf, krummer Schnauze, hohen gezinkten Ohren, und aufgerichtetem langen Schwanz. Man findet ihn sowohl in stehender als auch in sitzender Haltung.

Mythologie – Geburt von Seth
Als Atum zwischen sich und den Urwassern (Nun) eine Scheidung geschaffen hatte, indem er aus den Urwassern den bnbn-Hügel (Benben) auftauchen ließ, führte er mit seiner Hand seinen eigenen Samen zum Munde. Nachdem er so sich selber befruchtet hatte, spie er aus seinem Munde Schu und Tefnut aus, den Windhauch und die Feuchtigkeit. Dadurch ward er zum Vater und zur Mutter aller Götter. Denn Schu und Tefnut verbanden sich miteinander und zeugten Geb, die Erde, und Nut den Himmel. Geb und Nut aber, Geschwister wie ihre Eltern Schu und Tefnut, verbanden sich ebenfalls miteinander und zeugten Osiris, Seth, Isis und Nephthys.



Götter und Göttinnen im alten Ägypten

Amun
Anubis
Anuket
Apis
Apophis
Aton
Atum
Bastet
Bes
Chnum
Chons

Geb
Hapi
Hathor
Horus
Imhotep
Isis
Maat
Min
Month
Mut
Nechbet

Nefertem
Neith
Nephthys
Nun
Nut
Osiris
Ptah
Re
Serapis
Schu
Sachmet

Selket
Seschat
Seth
Sobek
Tefnut
Thot
Toeris
Upuaut
Wadjet
Wosret


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