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Anuket

Jedes Jahr, als die Überschwemmung des Nils einkehrte, wurde Anuket verehrt. Außerdem galt sie als Herrin der südlichen Grenzgebiete. Die Heimat der Anuket lag an den Quellen des Nils und es dürfte sich um eine alte Lokalgöttin des 1. Kataraktes handeln. Im Gebiet des 1. Kataraktes sind auch vorwiegend durch Felsinschriften Priester der Anuket belegt.

Ikonografie: Anuket wird dargestellt in menschlicher Gestalt mit hoher eigentümlicher Feder- bzw. Schilfkrone (es könnten aber auch Straußenfedern sein?) und langem Gewand.

Herkunft: Man weiß nicht genau wo der Ursprung dieser Göttin liegt. Einige Wissenschaftler vermuten an der Südgrenze des Landes Ägypten, bzw. in Nubien. In ihrer überlieferten Form stellt Anuket eine ägyptische Göttin dar, aber ihr Urspung samt Herkunft bleiben offen. Unübersehbar sind allerdings ihre "nubischen" Attribute, die charakteristische Federkrone und eine gewisse Epitheta mit Bezug zu Nubien. Offenbar ist Anuket mit der ihr zugeordneten Region analog zur geschichtlichen Entwicklung gewachsen. Sie entwickelte gewisse Wesenszüge und bekam entsprechende Beiwörter, wie zum Beispiel »Erste von Ta-seti«

Ihr Hauptkultort lag auf der Insel Sehel und dort finden sich zahlreiche Inschriften und ein kleines Felsheiligtum, welches Zeugnis für kultische Aktivitäten ablegt. Auch in Elephantine fand die Göttin Anuket Verehrung, vorwiegend an der Seite der Göttin Satet; als Mitglied der Katarakt-Triade. In Assuan befand sich im Neuen Reich ein Tempel der Göttin – und zwischen Esna und Hierakonpolis galt Anuket ebenso als Lokalgöttin.

Aufgrund letzt genannter zwei Beiwörter, die Anuket auch innerhalb einer Aufzählung unmittelbar nach Satet aufführt, liegt der Schluß nahe, dass Anuket die Tochter der Satet und des Gottes Chnum ist. Anuket in ihrer Eigenschaft als Göttin besitzt eine starke Schutzfunktion, insbesondere auf die südliche Landesgrenze Ägyptens.