|
Einer der ältesten Fruchtbarkeitsgötter Ägyptens, soll (nach Manetho), gleichzeitig mit dem heliopolitanischen Mnevis-Stier und dem Bock von Mendes zur Zeit der 2. Dynastie offiziell eingeführt worden sein. Seine Verehrung in Memphis bringt ihn mit Ptah in Verbindung, dessen »herrliche Seele« er wird. Später bekommt er mit dem Sonnengott Re sein glanzvolles Abzeichen, die Sonnenscheibe, zwischen die Hörner. Stets stellt man ihn als untersetzten schwarzen Stier dar, mit der Sonnenscheibe und einer davor aufgerichteten Kobra, mitten auf der Stirn ein weißer, dreieckiger Fleck.
Apis-Stiere sind heilige Siere
Schon sehr früh wurden Stiere als heilig verehrt. Man findet sie in den Lokalkulten oder in den religiösen Vorstellungen der alten Ägypter. Und Könige führten im Neuen Reich oft das Beiwort "Starker Stier" => Wsr-Ka. Der Begritt "Stier seiner Mutter" für den zeugungsfähigen Fruchtbarkeitsgott wurde an manche Götter herangetragen und hielt zugleich eine bestimmte Vorstellung von der Generationenfolge im Königsdogma fest.
Diese allgemeinen Vorstellungen haben an manchen Orten sich zur Verehrung eines einzelnen Tieres (gekennzeichnet durch besondere Färbung) verdichtet, denen zum Teil früh, z.B. bei Apis schon im Alten Reich, eine heilige Familie (Kühe, Kälber) zugestellt wurde.
Sehr bekannt ist der Kult des Apis in Memphis, der womöglich auf die Thinitenzeit zurückgeht. Daneben gab es auch den Kult des Mnevis in Heliopolis. Apis galt als "Mittler" des Gottes Ptah.
Der Apisstier hatte einen Lebenslauf mit Geburtstag, Inthronisation als heiliges Tier, Feste und Todesdatum, wie er auf bei den Gräbern aufgestellten Stelen aufgezeichnet ist. Nach dem Tod wurde der Apisstier einbalsamiert und bestattet. Vom Besattungsritual des Apisstier ist ein Bruchstück erhalten. Es folgte ein Nachfolger des Apis immer wenn einer gestorben ist trat ein weiterer seine Nachfolge an, solange er lebte. Die Bestattung des Apis fand in Sakkara statt, in dem sogenannten "Serapeum", welches von Psammetich I. um 650 v.Chr. angelegt wurde. Das Serapeum wurde 1851 von Mariette entdeckt.
|
|