Der große Gott Thot zeigte sich in Paviangestalt (neben Ibisgestalt). Gewöhnlich dargestellt als sitzender Pavian mit schwerer Mähne.
Zu den Affen zählend begegnet uns in erster Linie der Pavian als heiliges Tier im Alten Ägypten. Seit alters her war sein Kult in Oberägypten verbreitet, was zahlreiche frühzeitliche Figuren, gefunden in Abydos und Hierakonpolis belegen. Schon früh wurde der Pavian zum Tier des großen Gottes Thot, der in Hermopolis (Mittelägypten) verehrt wurde. Thot, ursprünglich ein Mondgott, war im Alten Ägypten der Herr des Wissens, des Schreibens, der Rechenkunst und der Zeit ("Herr der Jahre") sowie Erfinder des Kalenders.
Thots Rolle als Gott des Mondes ergab sich durch den Rückzug des Sonnengottes Re's in den Himmel. Der Tag wurde somit finster und Thot, der Mond, ersetzte die Sonne bei Nacht. Diese Aufgabe wurde Thot von Re zugewiesen.
Durch Thot wurde der Pavian zum Mondtier und mit dem Mond assoziiert; es gibt zahlreiche Darstellungen bei denen der Pavian die Mondsymbole als Kopfputz trägt.
Paviane dienten Privatleuten gelegentlich als Haustiere. Aber nur Weibchen, da die Männchen ein ziemlich aggressives Verhalten an den Tag legten und sich auch kaum zähmen ließen. Affen wurden von den Ägyptern gelegentlich auch an der Leine geführt. Gerne verehrten die ägyptischen Schreiber Thot in der Gestalt eines Pavians und er war ihr Schutzpatron.
Paviane waren auch die Verkünder der aufgehenden Sonne (Chepre) sowie die Sonnenanbeter schlechthin. Es gibt zahlreiche Darstellungen in Gräbern welche Paviane bei solchen Handlungen zeigen. Die Paviane stoßen laute Schreie aus bei Tagesanbruch und diese Beobachtung veranlaßte die Ägypter dieses Verhalten als Huldigung an den großen Sonnengott Re zu deuten.
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