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(Nil-)Gans
.Hauptkultort
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.Gott
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.Karnak
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.Amun-Re und Geb
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Die Gans war eines der beliebtesten Opfertiere der alten Ägypter diese wurde somit auch zum Götterfeind; in Kult und Mythos war die Gans nämlich dem Gott Horus ein feindlich gesinntes Tier und verkörperte auch den Seth. Man findet in Grabmalereien die Gans, nebst Ochsen u.a., als Opfergaben, bzw. als Nahrungsmittel im Jenseits, für die Toten.
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altägyptisch: apd = Gans
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Gänse standen bei den alten Ägyptern auf dem Speiseplan, doch nicht bei jedermann, sondern bevorzugt bei den gehobenen Gesellschaftsschichten. Nur manchmal wurde eine Gans auch bei den Armen auf dem Holzkohleherd gebraten. Wohlhabende Leute gaben sich natürlich nicht mit einfacher Kost zufrieden; auf den königlichen Tischen wurden mehrere Arten von Geflügel serviert, darunter auch Gänse sowie Enten, Tauben, Wachteln. Die sogenannten Hühner waren übrigens erst im Neuen Reich durch die Feldzüge in Syrien des Königs Thutmosis III. in Ägypten bekannt geworden.
Aus dem Ei des "großen Schnatterers" soll der erste Gott hervorgekommen sein was die Schöpfungsmythen erzählen. Darum wird die Gans auch in den Kreis der Ursprungsmythen gestellt.
Mit dem Gott Amun wird die Gans, dies ursprünglich kosmische Wesen, gerne gleichgesetzt. Amun selbst wird öfters als Gans dargestellt oder eine Gans begleitet ihn. Die Gans ist Amun aber nicht von Haus aus zu eigen, denn erst im Neuen Reich wird er mit der Gans in Verbindung gebracht.
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Exkurs AMUN: »Der Verborgene«, dargestellt mit hoher Federkrone, oft auch in der ithyphallischen Gestalt des Min, daneben als Widder und Gans. Sein Kult ist zuerst im thebanischen Gau greifbar, doch wird er als Urgottheit schon früher erwähnt, später gehört er zum System der Achtheit von Hermopolis.
AMUN-RE: Verschmelzung von Amun und Re. Trotzdem blieb jede Gottheit für sich, eine eigenständige Gottheit.
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Gleichfalls dem Gott Geb, welcher ebenso in den Urmythos von jenem "Ur-Ei" verflochten war, wird die Gestalt einer Gans zugeordnet. Das Schriftzeichen des Erdgottes Geb ist die Gans, weshalb seine Tochter Isis auch schonmal als "Ei der Gans" genannt wird. Manchmal trägt Geb in seiner Ikonografie eine Gans auf dem Kopf.
Exkurs GEB: Gott der Erde, aber mit universalen Zügen als Aker; Geb ist zugleich Richter und »Erbfürst« oder »Vater« der Götter, speziell des Osiris. Dargestellt in reiner Menschengestalt.
Mythologie Geb
Als Atum zwischen sich und den Urwassern (Nun) eine Scheidung geschaffen hatte, indem er aus den Urwassern den bnbn-Hügel (Benben) auftauchen ließ, führte er mit seiner Hand seinen eigenen Samen zum Munde. Nachdem er so sich selber befruchtet hatte, spie er aus seinem Munde Schu und Tefnut aus, den Windhauch und die Feuchtigkeit. Dadurch ward er zum Vater und zur Mutter aller Götter. Denn Schu und Tefnut verbanden sich miteinander und zeugten Geb, die Erde, und Nut den Himmel. Geb und Nut aber, Geschwister wie ihre Eltern Schu und Tefnut, verbanden sich ebenfalls miteinander und zeugten Osiris, Seth, Isis und Nephthys.
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Abb. links: Hieroglyphen »Sohn des Re« altägyptisch: »Sa Ra«. Einer der Haupttitel der Titulatur des Pharaos, mit dem man seine Abkunft von der Sonne preist, wird mit der Hieroglyphen der Gans "Sa" (= Sohn) und der Sonnenscheibe "Ra" (= Re, Sonne) geschrieben.
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