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Ibis

Ibis

.Hauptkultort

.Gott

.Hermopolis

.Thot


Der "Heilige Ibis" wurde in ganz Ägypten verehrt.
Der Kult des Ibis hat sich auch dank des großen Gott Thot, dessen heiliges Tier der Ibis ist, über ganz Ägypten verbreitet. Im 15. unterägyptischen Gau, dem sogenannten Ibisgau, der ein Ibisbild als Gauemblem führte, war der Ibis heimisch. Offenbar stand der Ibis dem Gott Thot näher als der Pavian, gleichfalls das Tier des Thot. Man findet Thot oft mit Ibiskopf dargestellt sowie sein Name ein Bild des Ibis (Hieroglyphe) beinhaltet.

Ibis

Ibis-Sarkophag aus Tuna el-Gebel.
(Foto: Tuna e.V.)

altägyptisch: tchn = Ibis


Da der Hauptkultort des Thot in Hermopolis lag, ist es also offensichtlich, dass ausgerechnet dort die allermeisten Ibismumien gefunden wurden. Weitere bedeutende Bestattungsorte waren: Sakkara, Ombos, Dendera, Kanopus, Theben und vor allem auch in Abydos. Bei den Nekropolen gab es Aufzuchtstätten, die Ibisse in großer Zahl hegten um sie später zu mumifizieren und zu opfern. Aus der Familie der Ibisse ist der Heilige Ibis (Threskiornis aethiopicus) der bekannteste. Er hat ein weißes Gefieder, Kopf und Hals des erwachsenen Ibis sind dagegen nackt und schwarz.

Die wohl bekannteste Tiernekropole in Ägypten der beigesetzten Ibisse liegt bei dem heutigen Tuna el-Gebel, einst Hermopolis (magna). Hier wurden zu Tausenden mumifizierte Ibisse meist zu mehreren in Gefäßen oder Krügen bestattet. Nachweislich ab der 26. Dynastie bis in die Römische Zeit.

Abb. oben: der "Heilige Ibis" (c) Foto: Anja Semling, Zoological Society of London


Die Heimat dieses Ibis ist fast ganz Mittelafrika, von wo die Ibisse im Altertum entlang dem Nil bis nach Ägypten zogen. Sie taten dies gerade zu der Jahreszeit, da der Nil über die Ufer trat (es sei denn dieser führte Niedrigwasser). Die alten Ägypter brachten diesen Massenanflug der Ibisse mit der überlebensnotwendigen Nilüberschwemmung in Verbindung und verehrten die Ibisse als heilige Vögel. Heuer sind die Ibisse aus Ägypten verschwunden; man findet sie im Südsudan in Sumpfgebieten. Der Ibis nährt sich zumeist von Heuschrecken und anderen Insekten. Er baut sein Nest in Sumpflandschaften auf Bäumen.

Den sogenannten Schopfibis – nicht zu verwechseln mit dem "Heiligen Ibis" – findet man in der Hieroglyphenschrift als Zeichen sowie als Abbildung der verklärten Toten im Jenseits in Papyri.

Herodot über den Ibis (Herodot-Historien II, 76):
»[…] Es wird nun erzählt, mit dem Frühling kämen geflügelte Schlangen nach Ägypten geflogen, jene Vögel aber, die Ibisse, zögen ihnen entgegen bis zu dem Paß in dieser Gegend und ließen die Schlangen nicht durch, sondern bissen sie tot. Und weil er das tut, sagen die Araber, steht der Ibis bei den Ägyptern so in Ehren; und die Ägypter stimmen zu, daß sie deshalb diese Vögel so hochhalten.
Das Aussehen des Ibis ist dies: tiefdunkel überall, stolziert wie ein Kranich, der Schnabel stark gebogen, Größe etwa wie ein Krex. So sehen also die dunklen Ibisse aus, die gegen die Schlangen kämpfen; die sich aber mehr unter Menschen bewegen – denn es gibt zwei Arten Ibisse –, so: kahl am Kopf und ganzen Hals, mit weißem Gefieder, bis auf Kopf und Hals und bis auf die Enden von Flügel und Steiß – die sind tief dunkel –, Beine und Kopf ähnlich der anderen Art. […]«


Ikonographien des Thot als Ibis



Falke
Gans
Ibis
Katze
Krokodil
Kuh
Löwe

Nilpferd
Pavian
Schlange
Skarabäus
Stier
Widder

  • Das Tier im alten Ägypten
  • Autor: Philippe Germond
  • Verlag: Hirmer
  • Gebundenes Buch
  • ISBN: 978-3777491301
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