Dies ist Teil Zwei von „Der Retter der Beiden Länder“ und setzt damit die turbulenten Ereignisse, die dem Ägypter Senmut zur Zeit Echnatons widerfahren fort. Eingeteilt in 12 Kapitel plus Epilog.
Mit diesem Roman konstruiert die Autorin eine Geschichte die wahre Begebenheiten mit fiktiven Ereignissen und Personen zur Zeit des Sonnenkönigs Echnaton verknüpft. Wahr daran sind die königlichen Personen, die während der sogenannten Amarnazeit lebten. Da aus den Verflechtungen sowie königlichen Beziehungen bis heute noch Vieles im Dunkeln liegt, ist dieser Roman eine (weitere) erfundene Option wie es damals hätte sein können aber mit Schwerpunkt auf den Protagonisten: der Arzt Senmut. Dessen Schicksal eng verbunden ist mit dem der Beiden Länder (= Altes Ägypten).
Senmut ist mit seiner Familie aus seiner vertrauten Umgebung umgezogen in die neue Stadt Achetaton, die Echnaton in kurzer Zeit gründete. Um Königin Teje zu dienen und einen geheimen Auftrag für sie zu erfüllen, ließ sich Senmut dazu überreden in einen für ihn fremden Einflussbereich zu wechseln. Kaum dort angekommen, überschlagen sich die Ereignisse. Eine schlimme Seuche bricht aus. Senmut ist nicht nur ein ausgezeichneter Arzt, der die Kranken behandelt, sondern er hat auch detektivischen Spürsinn. Etwas stimmt da nicht … bald findet er heraus, was sich hinter den königlichen Gemäuern so alles abspielt. Aber bis dahin muss er sich noch einiges gefallen lassen und wird sogar zum Tode verurteilt.
Das Buch könnte nun zu Ende sein, aber der Leser hat noch etlichen Lesestoff vor sich, und der Titel heißt ja auch: "Der Retter der Beiden Länder“, und zum dem Zeitpunkt war Ägypten noch in einer hochkritischen Phase. mehr soll an dieser Stelle nicht verraten sein.
Die Autorin läßt ihre Hauptperson nicht im Stich und begleitet sie bis zum Schluß zusammen mit der Leserschaft, die inmitten dieser Begebenheiten auch Vieles über das alte Ägypten erfährt. Das ist das Schöne an diesem Roman, dass die Story zwar frei erfunden ist, aber sich in einem authentisch erzählten Rahmen bewegt. Jedenfalls insoweit, was die klassische Ägyptologie lehrt. Aus der Zeit des sog. Neuen Reichs ist viel erforscht und gerade die Amarnazeit ist eine ganz besondere Epoche. Wobei gerade hier viel Raum für Spekulationen ist. Dies füllt die Autorin mit einer spannenden und für sich stimmigen Geschichte; die sie im Nachwort kurz erläutert, was die Beziehungen der Königspersonen anbelangen.
Der Roman ist stilistisch gut geschrieben und ließt sich flüssig. Manchmal sind die Ausführungen über die Lebenswelt der alten Ägypter, etwas sehr ausführlich; und lenken ein wenig von der Story ab. Davon abgesehen, ist die Hintergrundkulisse historisch genau wiedergegeben. Es finden sich auch die altägyptischen Namen aus der Amarnazeit im Buch. Daran muss sich der ungeübte Leser erst gewöhnen, für alle anderen dürfte es kein Problem sein.
Für Amarnafans ein rundum gelungener Zweiteiler, der auch das alltägliche Leben der alten Ägypter außerhalb des extravagenten und ungewöhnlichen Pharaonenhofes, beschreibt.
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