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Hieroglyphen Zeichengruppen
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Es gibt drei große Gruppierungen von Hieroglyphen, zwischen denen es Übergänge geben kann, d.h. einige Zeichen können sowohl dieser als auch jener Gruppe zugeordnet werden(!). Diese Dreiteilung geht im Prinzip bereits auf Champollion zurück.
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Lautzeichen (Phonogramme):
sind unabängig von ihrem Bildwert als einzelner Konsonant oder als Folge von zwei oder drei Konsonanten zu lesen.
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Deutzeichen (Determinative): diese bleiben stumm. Sie werden als echte Symbolzeichen angegeben, zu welcher Vorstellungsgruppe ein Wort gehört. Damit mindern sie die Vieldeutigkeit einer vokallosen Schrift und ersetzen am Wortende stehend, die im Ägyptischen fehlenden Worttrenner weitgehendst.
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Begriffszeichen (Ideogramme):
sind als der dargestellte Gegenstand oder die dargestellte Handlung zu lesen.
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Einlautzeichen
Diese sind unabängig von ihrem Bildwert als einzelner Konsonant zu lesen
Die alten Ägypter verwendeten unter anderem eine Art Alphabet mit etlichen "Buchstaben", die je für ein Konsonanten standen diese Alphabet-Zeichen wurden von der Wissenschaft zusammengefaßt; ursprünglich von R. Lepsius und A. Erman. Diese Alphabet-Zeichen finden sich in untenstehender Tabelle gelistet.
Die sogenannten Einlautzeichen (Einkonsonantenzeichen) gehören zur Gruppe der Lautzeichen, die also unabhängig von ihrem Bildwert als einzelner Konsonant zu lesen sind; eine Zeichengruppe, die wie in der deutschen Schrift nur einen einzigen Laut wiedergibt.
Neben den Einlautzeichen kannte der Ägypter noch ca. 700 weitere Zeichen als Zwei- und Dreilautzeichen (Mehrkonsonantenzeichen) sowie eine Vielzahl an Deutzeichen (Determinative), die sogenannten Lesehilfen, die nicht ausgesprochen wurden. Desweiteren gibt es dann noch Ideogramme (Begriffszeichen), die Begriffe werden durch ein Bild wiedergegeben; diese sog. Begriffszeichen sind Zeichen, die den dargestellten Gegenstand direkt bezeichnen.
Und somit ist klar, dass die alten Ägypter keineswegs nur mit den wenigen Zeichen des Einlautzeichen-Alphabets schrieben, sondern sie benutzten auch viele andere Zeichen.
Hieroglyphe gibt einen einzigen Laut wieder:
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Nebenform:
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//
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j
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j
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Doppelschrägstrich
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i
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Was ist Transkription / Umschrift?
Die Übertragung der Hieroglyphen-Zeichen in Lautschrift nennt man Transkription (Umschrift). Für die geschriebene Darstellung verwendet man diese sogenannten Transkriptionszeichen. Dies ist notwendig da die altägyptische Sprache andere Laute besitzt als die meisten europäischen Sprachen. Ägyptologische Umschrift :
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Beispiel für die ägyptologische Umschrift (Name von Ramses II.)
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Aussprache: nesut-bit user-maat-re setep-en-re
Übersetzung: Der zur Binse und Biene gehörige (=König von Ägypten), reich an Maat (=Kosmische Ordnung, Wahrheit, Gerechtigkeit), ein Re (=Sonnengott), von Re erkoren.
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PC-Tastaturbelegungen (1. Zeile) für die Ägyptologische Umschrift als Zeichensatz (2. Zeile): True Type Font Umschrift_TTn v3.0 Download hier ...
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Beispiele: Namen in Einlautzeichen
Um zu erkennen ob es sich um einen Frauen- oder aber um einen Männernamen handelt, setzt man einfach das passende Deutzeichen (Determinativ) dahinter. Die Deutzeichen sind sogenannte Lesehilfen; schon für die Ägypter, nicht nur für uns. Die Ägypter waren auch stets darum bemüht die Zeichen in ein sinnvolles Gefüge zu bringen, d.h. die Zeichen wurden nach Aspekten wie Lesbarkeit, Optik und Verständnis angeordnet. Im Idealfall sind die Zeichen formfüllend in unsichtbaren Quadraten angeordnet.
(Anmerkung: für unser "L" wird in untenstehender deutschen Namensübersetzung die Hieroglyphe "Löwe" verwendet, es gab nämlich kein "L" im Altägyptischen wie wir es heute kennen; dieses Zeichen eigentlich "rw"-laut wird gerne bei unägyptischen Wörtern für den Laut "L" benutzt!)
Gelesen wird hier von links nach rechts:
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Aussprache
Über verschiedene Laute verfügt die altägyptische Sprache, die in der deutschen Sprache nicht existent sind. Und da die Ägypter nur Konsonanten, aber keine Vokale schrieben, weiß man eigentlich nie ganz genau, wie die Wörter ausgesprochen wurden. Um trotzdem Altägyptisch lesen zu können, nehmen die Ägyptologen das "e" zur Hilfe, das sie zwischen jeden Konsonanten einsetzen. So entsteht z.B.: für das Wort nfr (=schön, gut, vollkommen) die Lesung n-e-f-e-r oder für das Wort snb (=Gesundheit) spricht man seneb
Da die Sprache der Hieroglyphen seit nun fast 2000 Jahren eine tote Sprache ist, läßt sich die Vokalisierung der einzelnen Wörter wirklich nur annährungsweise rekonstruieren; die Sache mit dem "e" ist lediglich ein Trick. Kein Mensch weiß heuer wie die authentische Aussprache dereinst war!
Leserichtung
Gelesen wurde in Reihen von rechts nach links oder von links nach rechts, je nach dem in welche Richtung die Symbole (Menschen, Tiere und Vögel) blicken. Die Blickrichtung ergibt den Anfang der zu lesenden Reihe, also blicken die Symbole nach rechts wird auch von rechts nach links gelesen und umgekehrt wenn die Symbole nach links blicken ließt man von links nach rechts. Spalten werden von oben nach unten gelesen. Nicht oder nur ganz selten aber von unten nach oben, was oftmals mit der "Inversion ehrenhalber" (u.a.) zusammenhängt (z.B.: Götternammen werden den dazugehörigen Zeichen vorangestellt aber erst am Ende des "Wortes" mitgelesen).
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Mehrlautzeichen
Diese sind unabängig von ihrem Bildwert als Folge von zwei oder drei Konsonanten zu lesen.
Die sogenannten Mehrlautzeichen (Mehrkonsonantenzeichen) gehören zur Gruppe der Lautzeichen, die also unabhängig von ihrem Bildwert als einzelner Konsonant oder als Folge von zwei oder drei Konsonanten zu lesen sind. Und wie der Name "Mehrlautzeichen" schon sagt, gibt je eine entsprechende Hieroglyphe mehrere Laute wieder: entweder zwei Laute (Kombination von 2 Konsonanten) oder drei Laute (Kombination von 3 Konsonanten). Die Entstehung der Mehrlautzeichen geht übrigens auf die Ideogramme (Begriffszeichen) zurück!
Die Anzahl dieser Mehrlautzeichen ist ungleich hoch im Gegensatz zu den wenigen Einlautzeichen; in unten aufgeführten Tabellen sind eine Vielzahl der wichtigsten Mehrlautzeichen gelistet:
Beispiele Zweilautzeichen:
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Beispiele Dreilautzeichen:
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Begriffszeichen
Sie sind als der dargestellte Gegenstand oder die dargestellte Handlung zu lesen.
Die sogenannten Begriffszeichen stellen also das dar, was sie bedeuten; das hieroglyphische Schriftsystem geht bei dieser Zeichengruppe davon aus, dass die Begriffe durch ein Bild wiedergegeben werden. Diese Zeichen besitzen einen eigenen Begriffswert. So werden zum Beispiel die Begriffe "Haus", "Gesicht" oder "Sonne" jeweils durch die entsprechenden Bilder ausgedrückt (siehe Tabelle). Diese Begriffszeichen (Ideogramme; Sinnzeichen) sind also Zeichen, die den dargestellten Gegenstand direkt bezeichnen und daher entsprechend zu lesen sind. Um die Funktion eines Begriffszeichens im hieroglyphischen Text zu erkennen, wird diesem Zeichen oft ein sogenannter senkrechter "Ideogrammstrich" hinzugefügt. Oft werden diese Begriffszeichen noch gern mit sogenannten phonetischen Komplementen verbunden (was die Lesbarkeit zwar einerseits erleichtern kann, andererseits aber aufgrund der Fülle der Zeichenanordnungen im Prinzip auch wiederum erschweren).
Eine weitere Bezeichnung für diese Zeichengruppe ist: Logogramme, weil sie in Ägypten eben als Wortzeichen verwendet wurden; meist Substantive. Und bestimmte Zeichen dieser großen Gruppierung können sowohl als Begriffszeichen wie auch als Deutzeichen oder Lautzeichen eingesetzt werden(!)
Beispiele Begriffszeichen:
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